Nobelpreis Medizin 2024

Am 7. Oktober wurde der Nobelpreis für Medizin verkündet - er ging dieses Jahr an die US-Wissenschafter V. Ambros und G. Ruvkun, für die Entdeckung der Genregulation durch kurze RNA-Abschnitte, die sogenannten micro-RNAs.

Nobelpreis Medizin: microRNAs

Interessant: Wie oft in der menschlichen Entwicklungsgeschichte benötigen neue wissenschaftliche Erkenntnisse manchmal etwas länger, um von Fachkreisen und Öffentlichkeit anerkannt zu werden. So wurde die Entdeckung der micro-RNAs in den 1990er Jahren zuerst als Kuriosität in einem Wurm (dem Modellorganismus C. Elegans) abgetan, bis die Entdeckung ca. 10 Jahre später als evolutionäre Grundlage moderner Genregulation in allen höheren Lebewesen, inklusive dem Mensch, gefeiert wurde.

Fachliche Relevanz: Die Bedeutung der Genregulation wird ersichtlich, wenn man bedenkt, dass der Mensch aus über 200 verschiedenen Zelltypen besteht, die alle samt und sonders die gleiche genetische Information, die DNA, enthalten - wenn in allen Zellen die gleiche Information steckt, abgelesen und umgesetzt wird, wie können dann zum Beispiel eine lichtempfindliche Zelle im Auge und die Geschlechtszellen so unterschiedlich sein?

Mechanismus: Vereinfacht dargestellt, wird die DNA zuerst im Zellkern abgeschrieben, in die messengerRNA (mRNA), welche dann von sogenannten Ribosomen in Proteine, wesentliche Aufgabenerfüller in den Zellen, übersetzt werden. Bei den micro-RNAs handelt es sich nun um inhibitorische Elemente, die ebendiese Übersetzung verhindern, indem sie die Vorlage, die mRNA, binden und somit unzugänglich für die Ribosomen machen. Das Gen wird somit nicht in ein aktives Protein übersetzt.

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Quelle: https://www.nobelprize.org/prizes/medicine/2024/press-release/